Es ist ein Film aus der Zeit, als man Filme über Menschengruppen drehte die für eine gewisse Zeit in einer Art Mikrokosmos aneinander gebunden waren.
Ähnliche Filme waren "Hotel" und "Der Flug".
Beim Narrenschiff liest sich das Schauspielensemble wie das "Who ist Who" von Hollywood.
Schade das er nicht mehr gezeigt wird, aus welchem Grund auch immer.
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Es ist eigentlich keine Kreuzfahrt sondern eine Linienfahrt von Vera Cruz nach Bremerhaven.
Der Film spielt um 1931 kurz vor der Machtübernahme der Nazis in Deutschland.
Die Passagiere sind international bunt zusammengewürfelt. Die Reise bietet ihnen hinreichend Gelegenheit, nicht nur ihre Wünsche und Hoffnungen, sondern auch ihre Charaktere und Schwächen zu entfalten. Ein US-Amerikaner, der früher mal ein erfolgreicher Baseballprofi war, inzwischen aber als Sportler gescheitert ist, gebärdet sich als Sexualprotz. Ein deutscher Verleger, obwohl verheiratet, bändelt mit einer üppigen Blondine an und singt gegenüber den anderen Passagieren ein Loblied auf die zukünftigen Machthaber in seiner Heimat. Für die Juden hat er nur abfällige Bemerkungen übrig. Trotzdem lässt sich der Jude Löwenthal, gespielt von Heinz Rühmann, von ihm nicht aus seiner Ruhe bringen. Er glaubt an das Gute im Menschen und bleibt ein deutscher Patriot. Eine drogenabhängige spanische Adlige betört den herzkranken Schiffsarzt. Auf dem Zwischendeck vegetieren ein paar hundert Plantagenarbeiter in Schmutz und Armut dahin. Für Aufheiterung sorgt eine weibliche Tanzgruppe, deren Mitglieder allesamt Prostituierte sind.
Eingegraben hat sich sie Szene als Löwenthal zu dem Verleger, Oskar Werner, sagt:
Ja, ja die Juden und die Radfahrer.
Werner: Wieso die Radfahrer ?
Löwenthal: Wieso die Juden !!
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